Ist das Projektmanagement am Ende ?
Das ist leider die falsche Frage für ein richtiges Problem.
Die eigentliche Frage wäre:
Ist das klassische Projektmanagement für alle Projekte anwendbar ?
NEIN - aber es wird immer wieder versucht.
Es gibt heute zwei prinzipielle Arten von Projektmanagement - klassisch und agil.
Die folgende Grafik zeigt, wann welche Art von Projektmanagement Sinn macht:
Erläuterungen:
- Projekte mit bekanntem Inhalt und überschaubarer Komplexität sollte man nur klassisch abwickeln (bitte Reihenhäuser nicht agil bauen - das wäre ein Fiasko).
- Je höher der Innovationsgrad und die Komplexität eines Projektes sind, desto weniger läßt es sich deterministisch (klassisch) abwickeln.
- Projekte mit kaum Innovation aber hoher Komplexität lassen sich agil oder klassich abwickeln - klassisch aber nur mit einem hohen Risikopuffer bezüglich Zeit / Geld. Das kann durchaus Faktor 4 sein.
- Die Reduktion von Komplexität sollte oberstes Ziel jedes Projektes sein. Ein gutes Mittel ergibt sich aus der konsequenten Anwendung der 80:20-Regel (Pareto-Prinzip). 80% der Leistung kosten
erfahrungsgemäß 20% des Aufwands.
Meine These: Bei der überwiegenden Anzahl der Projekte dieser Welt läßt sich die Komplexität durch Stufen (Stufe 1: 20% des Umfangs) so weit reduzieren, dass Stufe 1 mit einem akzeptablen Risikopuffer planbar wird.
?? Warum wird das so oft nicht gemacht - für mich ein Rätsel ?? - Leider ist der Innovationsgrad eine relative Größe. Die Rahmenbedingungen (Handycaps) spielen eine große Rolle. Für ein Team mit wenig Erfahrung ist der Innovatiosngrad eines Projektes automatisch höher, als für ein erfahrenes Team.
- Für den Komplexitätsgrad von Projekten wurden eine ganze Reihe von Kriterien entwickelt, die man mit Excel abfragen kann. Der Komplexitätsgrad ist mit einer gewissen Toleranz meßbar.
Die Projekte, die in eine ernsthafte Krise geraten, befinden sich natürlich überwiegend in den rechten Quadraten obiger Grafik.
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